Die Guten ins Töpfchen … - polis-Presseschau

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polis
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Die Guten ins Töpfchen … - polis-Presseschau

von polis am 29.12.2010 09:38




Presseschau vom 29.12.2010



Flughafenkontrolle


Die Guten ins Töpfchen …

Der künftige Chef des deutschen Flughafenverbandes, Christoph Blume, will Zeit sparen. Deshalb schlägt er vor, ein „Profiling“ nach israelischem Vorbild auf deutschen Flughäfen einzuführen. Reisende sollen nach Alter, Ethnie und Geschlecht unterschiedlich kontrolliert werden.





fr-online.de

Bundesregierung gegen „Profiling“ an Flughäfen

… Mit seinem Vorschlag, Passagiere auf deutschen Flughäfen nach unterschiedlichen Kriterien zu kontrollieren, stößt der künftige Chef des deutschen Flughafenverbandes, Christoph Blume, auf parteiübergreifenden Widerstand. Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) warnte vor „Stigmatisierungen von Passagieren, wenn man sie planmäßig nach ihrer Herkunft oder Religion einteilt“. …




faz.net

„Stigmatisierend, diskriminierend und entwürdigend“

… Auch das Bundesinnenministerium hatte zurückhaltend auf den Vorstoß des künftigen Präsidenten des Deutschen Flughafenverbandes (ADV), Christoph Blume, reagiert, Flugpassagiere nach Maßgabe des sogenannten Profiling unterschiedlich zu kontrollieren. „Auf diese Weise können die Kontrollsysteme zum Wohle aller Beteiligten effektiver eingesetzt werden“, hatte Blume der Zeitung „Rheinische Post“ gesagt. …




spiegel.de

Plan für Passagierselektion empört Politiker

… Der SPD-Innenpolitiker Dieter Wiefelspütz ist so schnell nicht aus der Fassung zu bringen. Bei diesem Vorschlag aber hält er sich nicht zurück. "Schreiben Sie bitte ruhig: Das ist Selektion am Flughafen - gerade in Deutschland wird es das nicht geben", sagt er mit Hinweis auf die jüngere deutsche Geschichte. Die Einteilung nach Ethnien - das löst in Deutschland schlechte Erinnerungen an die Nazi-Zeit aus. …




taz.de

Tester im Namen der Ilse

… Bis zum Mauerfall flog man Weihnachten für 70 DM subventioniert von Westberlin nach Bremen, das wurde mir zur lieben Gewohnheit. Als ich jedoch jetzt nach dem Fest dort einchecken wollte, wurde ich beiseitegenommen - von einem Herrn mit Halbglatze, der sich als "Salm-Schwader, Profiler" vorstellte. Er druckste herum, bis klar wurde: Es ging um einen Test - zur Minimalisierung des Flugrisikos. ...

Foto: faz.net/dpa

Antworten Zuletzt bearbeitet am 29.12.2010 09:42.

Trotzki

44, Männlich

Beiträge: 25

Re: Die Guten ins Töpfchen … - polis-Presseschau

von Trotzki am 29.12.2010 14:32

Das wäre wirklich mal eine sinnvolle Sache, die das Einchecken für die allermeisten Passagiere deutlich verkürzen würde. Es gibt schon Unterschiede in der Beurteilung des Gefährdungsrisikos zwischen 25-jährigen Studenten aus dem Jemen und einer 75-jährigen Oma aus Japan.
Jetzt stehen alle in einer Schlange und warten sich frustig. Gerade wieder mehrfach erlebt. Wer da von Stigmatisierung redet, kennt die Realität nicht oder checkt bei Domestic flights ein.

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phantadu

-, Weiblich

Beiträge: 723

Re: Die Guten ins Töpfchen … - polis-Presseschau

von phantadu am 29.12.2010 16:04

Naja trotzky, das Problem ist doch, dass die Offensichtlichen oft sogar die Harmloseren sind. Es wurden z. B. schon oft genug Drogen in Babies Windeln, oder bei Uroma in der Tasche gefunden. Der Schein heißt deshalb Schein, weil er in der Regel trügt. Wenn ich kriminell ambitioniert wäre und wüsste, wer bei Kontrollen aus dem Raster fällt, würde ich natürlich gerade diese Nischen für meine Absichten ausnützen. Bei vielen Verbrechern sagte man doch im Nachhinein, dass man es denen nicht angesehen hätte... Die Unauffälligen wären insofern für mich schon automatisch am Verdächtigsten. Dass das Einchecken zu lange dauert, kann ich nur bestätigen. Aber letztlich sollte uns Sicherheit vorgehen. Mit den "Schlechten" ins Tröpfchen, hätten die angeblich Guten so gut wie freie Fahrt. Das halte ich dann aber für wirklich gefährlich.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 29.12.2010 16:46.

Trotzki

44, Männlich

Beiträge: 25

Re: Die Guten ins Töpfchen … - polis-Presseschau

von Trotzki am 29.12.2010 17:17

Es geht doch nicht um ein paar Schmuggler oder Drogenkuriere. Da werden eh keine 5% aus dem Rennen genommen und so wichtig sind die auch nicht. Es geht um Selbstmordattentäter und die verhalten sich bei einer Befragung durch geschultes Personal, wie bei der amerikanischen INS, anders, als normale Leute. Wenn es leiseste Zweifel am guten Willen eines Passagiers hat, kann man ihn immer noch nackig machen, auch wenn er normalerweise nicht im Raster wäre. Das geht schon beim Betreten des Flughafens.
Jedenfalls greift die Argumentation mit Gleichheitsgebot oder rassistischen Ressentiments nicht. Menschen sind nicht gleich.

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phantadu

-, Weiblich

Beiträge: 723

Re: Die Guten ins Töpfchen … - polis-Presseschau

von phantadu am 29.12.2010 17:41

In letzter Zeit hieß es in Bezug auf die Terrorgefahr in Deutschland, dass die konvertierten Deutschen die eigentlich Gefährlicheren seien. Warum wohl? Weil sie erst gar nicht verdächtig wirken. In München sieht man die Polizei eigentlich ständig dabei, wie sie insbesondere südländisch aussehende Personen kontrollieren, während einige prahlen, noch nie kontrolliert worden zu sein. Denk dich doch mal in einen rein, der die Absicht hat, einen Terroranschlag zu begehen. Da zwingt man doch eher jemanden zum Helfershelfer, mit dem die Aussicht auf Erfolg eindeutig erhöht ist. Ein junges blondes Mädchen in gepflegtem Kostümchen eignet sich da so hervorragend wie die strickende Omma. Die Methoden von Verbrechern gehen über unsere Vorstellungskraft oft hinaus. Gerade wenn öffentlich würde, dass nur noch bestimmte Personengruppen genau untersucht werden, wären die doch bescheuert, wenn sie die bekannten Verdächtigen für ihre Missetaten benutzen würden. Eines habe ich begriffen: Die Exekutive und die Legislative ist den Kriminellen immer ein paar Schritte hinter her. Die lachen sich doch einen Ast ab, wenn solche Vorhaben auch noch veröffentlicht werden. Hätten sie geschwiegen, könnte das sogar eine Zeit lang gut gehen. Aber wenn alle Welt weiß, wer im Visier der Kontrollen ist, wars das doch mit der Sicherheit. Nene, die sollten eher deutlich mehr Personal einstellen... das wäre mir wesentlich lieber.

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