Das Hartz-IV-Ergebnis ist empörend und verfassungswidrig

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Das Hartz-IV-Ergebnis ist empörend und verfassungswidrig

von redaktion am 21.02.2011 11:54




Das Hartz-IV-Ergebnis ist empörend und verfassungswidrig



Zur Einigung der Hartz-IV-Parteien im Streit um höhere Regelsätze
erklären die Vorsitzenden der Partei DIE LINKE, Gesine Lötzsch, Klaus
Ernst und der Vorsitzende der Bundestagsfraktion Gregor Gysi:

Das Arbeitslosengeld II für derzeit etwa 4,7 Millionen
Hartz-IV-Beziehende steigt rückwirkend um fünf auf 364 Euro im Monat.
Selbst die für 2012 avisierten drei Euro mehr, sind lediglich ein
Inflationsausgleich und keine Erhöhung. Dieses Ergebnis ist ein Hohn.
Alle Hartz-IV-Parteien haben sich mit den statistischen Fälschungen der
Arbeitsministerin abgefunden und die Vorgaben des Urteils des
Bundesverfassungsgerichts ignoriert. Die willkürliche Veränderung der
Berechnungsgrundlagen, um den Sparvorgaben des Finanzministers gerecht
zu werden, ist verfassungswidrig. Es ist ein Skandal, dass die
Hartz-IV-Parteien acht Wochen verhandeln mussten, um eine Erhöhung des
Regelsatzes um insgesamt 8 Euro zu erreichen. Die gleichen Parteien
haben nur eine Woche gebraucht, um mit 480 Mrd. Euro die Banken zu
retten.
DIE LINKE fordert einen monatlichen Regelsatz von 500 Euro. Dieser
Regelsatz ist finanzierbar, wenn wir in dieser Gesellschaft endlich auch
wieder die Menschen zur Kasse bitten, die die Krise verursacht und an
ihr verdient haben.
Das Bildungspaket ist nur ein Bildungspäckchen. Es löst nicht die
gravierenden Bildungsfinanzierungsprobleme in unserem Land. Es trägt
nur dazu bei, die Kinder von Arbeitslosen zu stigmatisieren und zu
demütigen. Besonders perfide ist es, Kürzungen bei der Berechnung des
Regelsatzes für Kinder mit dem Bildungspaket zu begründen.
Der anvisierte Mindestlohn in der Zeitarbeit, im Bewachungsgewerbe und
der Weiterbildung ist völlig unzureichend. Wir brauchen einen
flächendeckenden gesetzlichen Mindestlohn, wie es ihn in den meisten
Ländern der Europäischen Union gibt, und Equal pay in der Zeitarbeit
vom ersten Tage an.
Die Übernahme der Kosten der Grundsicherung im Alter durch den Bund ist
real eine Übernahme durch die Bundesagentur für Arbeit. Die
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer werden mit ihren
Versicherungsbeiträgen zur Arbeitslosenversicherung zusätzlich zur
Kasse gebeten.
Von der Koalition war nichts anderes zu erwarten. Dass die SPD diesen
oberfaulen Kompromiss zu Lasten der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer,
Arbeitslosen und Kinder mitträgt, liegt in ihrer Hartz IV-Logik, von
der sie bis heute nicht Abstand genommen hat. DIE LINKE wird die
Hartz-IV-Regelung im Bundestag ablehnen und alle juristischen
Möglichkeiten nutzen, um dem im Grundgesetz verankerten Grundrecht auf
ein menschenwürdiges Existenzminimum Geltung zu verschaffen.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 21.02.2011 11:55.

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