123people gewinnt Rechtsstreit um frei zugängliche Bilder im Internet

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123people gewinnt Rechtsstreit um frei zugängliche Bilder im Internet

von redaktion am 20.07.2010 15:34




123people gewinnt Rechtsstreit um frei zugängliche Bilder im Internet

Deutscher Rechtsentscheid richtungweisend für die Branche



Wien/berlin (rdp/ots) - In keinem der zwölf Länder, in denen die Personensuchmaschine 123people aktiv ist, werden die Gerichte so gerne angerufen wie in Deutschland. Oftmals werden die Klagen von Personen eingereicht, die mit haltlosen Anschuldigungen im Bereich Persönlichkeitsrechte und Datenschutz um mediale Aufmerksamkeit buhlen, oder mit einer finanziellen Entschädigung spekulieren. Die Online-Personensuchmaschine 123people hat nun einen Rechtsstreit gewonnen, der richtungweisend für die ganze Internetbranche ist: Im Internet frei zugänglich gemachte Bilder dürfen von 123people veröffentlicht werden.

Das Hamburger Landgericht hat im Juni 2010 eine Klage abgewiesen, in der eine Klägerin das weltweit größte Personensuchservice 123people beschuldigte, ihr Foto unrechtmäßig auf www.123people.de anzuzeigen, da sie einer Veröffentlichung nicht zugestimmt hatte. Das Gericht hat nun in der Sache entschieden, dass 123people öffentlich im Internet verfügbare und für jedermann frei zugängliche Bilder zur Personensuche verwenden darf. "Hat der Abgebildete sein Foto nicht gegen den Zugriff von Personensuchmaschinen gesperrt und die Webseite für Suchmaschinen optimiert, ist von einer Einwilligung in die Veröffentlichung durch 123people.de auszugehen", argumentiert das Gericht. Der Entscheid ist ein großer Erfolg für viele Social Media Plattformen, Online-Dienste und Suchmaschinenservices und wird richtungweisend für ähnliche Rechtssprechungen in Europa sein.

Wichtiger Rechtsentscheid für die Internet-Branche

Russell E. Perry, CEO von 123people Internetservices GmbH, begrüßt die Entscheidung des Hamburger Landgerichts und sieht sich in seinem Geschäftsmodell bestätigt. Mit der Ambivalenz der deutschen User sieht er sich schon lange konfrontiert: "Seit 123people im Jahr 2008 in Deutschland an den Start ging, wird unser Service immer wieder von kleindenkenden und selbsternannten Datenschützern kritisiert. Oft geht es den klagenden Parteien mit schlechter Recherche und Laienwissen in diesem wichtigen und sensiblen Rechtsbereich dabei nur um Medienaufmerksamkeit oder einen finanziellen Vorteil für sich selbst." Interessanterweise nutzen aber fast 10 Millionen Unique Visitors das Service von www.123people.de in Deutschland und stellen somit fast ein Viertel aller User weltweit. Die Nachfrage nach Personensuche im Netz ist in Deutschland also enorm, im Vergleich dazu erscheinen die rund eine Hand voll gegen 123people gerichteten Klagen lächerlich klein.

Das "Deutsche-Paradoxon"

"Es ist ein bekanntes Phänomen, dass einerseits jeder seinen Namen in einem Artikel lesen und Teil einer Community sein will, wo er mit vollkommen Unbekannten Intima und kompromittierende Fotos austauscht. Aber andererseits erschrickt, wenn genau diese Informationen, die zuvor großzügig übers Netz verteilt wurden, von Suchmaschinen gefunden werden." In Fachkreisen ist dieses Phänomen auch bekannt als das "Deutsche-Paradoxon" (Jeff Jarvis auf der re:publica 2010, Berlin). Von Realitätsverweigerung hält Perry nichts, er ist vielmehr der Meinung, dass wir in naher Zukunft noch eine ganze Reihe von neuen Produkten und internetbasierten Anwendungen sehen werden, die unser Leben und unsere zwischenmenschliche Kommunikation grundlegend verändern werden: "Wollen wir Teil dieser unaufhaltsam wachsenden Kommunikationsgesellschaft sein, müssen wir auch unsere Verhaltensweisen anpassen. Man kann sich nicht in einer Höhle verstecken und gleichzeitig Teil dieser neuen interaktiven Gesellschaft sein. Es ist Zeit, die neue Realität zu erkennen und sie für sich zu nutzen."

Antworten Zuletzt bearbeitet am 20.07.2010 15:36.

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