Tod eines Eisbären

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polis
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Tod eines Eisbären

from polis on 03/22/2011 04:36 PM




Knut-Tragödie: Tod eines Publikumslieblings – Berliner Zoo trägt die Schuld


Knut

Der Deutsche Tierschutzbund fordert den tragischen Tod des Eisbären Knut als erneute Mahnung zu nehmen, auf Eisbärenhaltung und -zucht in Zoogefangenschaft insgesamt zu verzichten. Nach vielen Todesfällen von Eisbären in deutschen Zoos ist Knuts Tod ein weiterer Beweis dafür, dass Eisbären in Zoos nicht artgerecht untergebracht werden können. Die Gehegestruktur und -größe und die klimatischen Bedingungen widersprechen den natürlichen Lebensräumen und lassen sich in einem Zoo auch nicht annähernd abbilden. Der Verband kritisiert zudem die wilden Zuchtpraktiken der Zoos.

Wolfgang Apel, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes: „Der Berliner Zoo hat Knut als Marketinginstrument missbraucht, ohne jede Rücksicht darauf, welche Bedürfnisse für Eisbären entscheidend sind. Das belegen Aussagen des Zoodirektors Blaszkiewitz vom Wochenende. Er äußert sich, dass der Tod Alltag sei im Zoo und bedauert Knuts Tod, dass es schade sei, weil Knut doch für Nachzuchten vorgesehen war. Offener kann man kaum zugeben, dass die Eintrittsgelder und der Zuchtehrgeiz offenbar wichtiger sind das Tierwohl. Die Zoos in Deutschland müssen zukünftig auf die Haltung von Eisbären und die Nachzucht in Zoogefangenschaft verzichten. Nur das kann die Lehre aus der Kette von Eisbären-Todesfällen in Zoos sein. Nur dann wäre Knut nicht umsonst gestorben."

Zucht mit allen Mitteln

Bei Eisbären wird ohne Rücksicht auf Verluste weiter versucht zu züchten, auch wenn der Großteil der Jungtiere noch vor oder kurz nach der Geburt stirbt und absehbar ist, dass es für diese Tiere kein erfolgreiches Zuchtprogramm in Gefangenschaft geben kann. Ein dauerhafter Kontakt zwischen gemischtgeschlechtlichen Artgenossen, so wie es z.B. der Berliner Zoo aus diesem Zuchtehrgeiz heraus praktizierte, ist zudem für Eisbären, die eigentlich Einzelgänger sind, purer Stress. Der Stress hat sicher dazu beigetragen, Knut zu schwächen; auch ist unklar, welchen Einfluss die Handaufzucht langfristig auf seine Konstitution hatte. Die möglichen Todesursachen gilt es nun detailliert zu untersuchen, fordert der Deutsche Tierschutzbund.

Eisbären haben in der freien Wildbahn einen Aktionsradius im Kilometerbereich, während die vorgegebenen Gehegegrößen im Zoo bei wenigen hundert Quadratmetern liegen. Selbst die größten Außengehege in Zoos seien im Vergleich hierzu nur winzige Gefängnisse, die den natürlichen Bewegungsdrang der Tiere extrem einschränken, so der Verband in Bonn. Die Tiere leiden oftmals unter Langeweile und den Haltungsrestriktionen und entwickeln nicht selten Verhaltensstörungen, so genannte Stereotypien.

Reply Edited on 03/22/2011 04:37 PM.

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