Buntenbach: Schwarzes Jahr für behinderte Menschen am Arbeitsmarkt

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polis
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Buntenbach: Schwarzes Jahr für behinderte Menschen am Arbeitsmarkt

von polis am 03.12.2010 17:00




Buntenbach: Schwarzes Jahr für behinderte Menschen am Arbeitsmarkt

Anlässlich des Welttages der behinderten Menschen am 3. Dezember zog DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach am Donnerstag in Berlin eine kritische Bilanz. „Menschen mit Behinderung sind in diesem Jahr die Verlierer am Arbeitsmarkt. Viele ältere schwerbehinderte Beschäftigte haben in der Krise ihre Jobs verloren und nur sehr geringe Chancen auf eine neue Stelle.“

Mit dem Ende November von der schwarz-gelben Bundesregierung beschlossenen Sparpaket habe sich die Situation von behinderten Menschen am Arbeitsmarkt weiter verschlechtert: „Durch die Kürzungen bei den Mitteln für Eingliederungsmaßnahmen am Arbeitsmarkt sinken die Chancen der Arbeitslosen auf Förderung. Das Risiko ist hoch, dass insbesondere schwerbehinderte Menschen weiter abgehängt werden. Sie brauchen dringend Unterstützung“, sagte Buntenbach und forderte rasches Umsteuern: „Gerade in der derzeitigen wirtschaftlichen Erholungsphase sollten die Unternehmen dazu verpflichtet werden, mehr Menschen mit Behinderung einzustellen. Deshalb muss die Ausgleichsabgabe mindestens für diejenigen Unternehmen erhöht werden, die keine oder nur sehr wenige schwerbehinderte Menschen beschäftigen.“ Derzeit zahlten Unternehmen mit über 20 Beschäftigten eine Ausgleichsabgabe, wenn sie die gesetzliche Beschäftigungsquote von fünf Prozent für Schwerbehinderte nicht erfüllen.

Ingesamt müsse auch die Qualität der Arbeit verbessert werden, unterstrich Buntenbach: „Unsichere und unterbezahlte Beschäftigung zehrt am Wohlbefinden und an der Gesundheit. Menschen mit und ohne Behinderung brauchen gute Arbeit statt prekärer Jobs.“ Außerdem müssten diejenigen, die aufgrund ihrer Behinderung nicht mehr arbeiten können, bessere Zugangsmöglichkeiten in die Erwerbsminderungsrente erhalten.

Hintergrund:

Während die allgemeine Arbeitslosigkeit in 2010 stetig gesunken ist, lag die Arbeitslosigkeit schwerbehinderter Menschen dauerhaft über dem Vorjahresniveau. Im November 2010 waren 173.563 schwerbehinderte Menschen arbeitslos gemeldet, 5,6 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Betrachtet man den Zeitraum der gesamten Krise, so hat die Arbeitslosenzahl der schwerbehinderten Menschen im Vergleich zum Vorkrisenniveau (November 2008) um 9,4 Prozent zugenommen. Insgesamt liegt die Arbeitslosenzahl aktuell zwei Prozent unter dem Niveau vom November 2008.

In 2009 lag die Arbeitslosenquote allgemein bei 8,2 Prozent, bei schwerbehinderten Menschen bei 14,6 Prozent. Der DGB rechnet für das Jahr 2010 mit einer deutlich gestiegenen Arbeitslosenquote bei schwerbehinderten Menschen.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 03.12.2010 17:00.

polis
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Re: Buntenbach: Schwarzes Jahr für behinderte Menschen am Arbeitsmarkt

von polis am 03.12.2010 17:03

Als wäre dies nicht genug, kommt hinzu, dass behinderte Menschen nach den Plänen der Bundesregierung nur noch 80 Prozent vom regulären ­HartzIV Regelsatz bekommen sollen/werden. Das sind nur noch 291 Euro, also 68 Euro weniger als bislang.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 03.12.2010 17:05.

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Re: Buntenbach: Schwarzes Jahr für behinderte Menschen am Arbeitsmarkt

von phantadu am 03.12.2010 17:38

Waaaaaaaaaaaaas? Hast du da einen Link? Das wäre ja unglaublich menschenverachtend. Wieso das denn und warum laufen die Leute nicht Sturm und warum steht das nicht überall auf der ersten Seite??? Mir ist das jetzt echt neu. Ich bin entsetzt!!!

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Re: Buntenbach: Schwarzes Jahr für behinderte Menschen am Arbeitsmarkt

von polis am 04.12.2010 10:05

hallo phanta,

hier mehr:

http://www.gegen-hartz.de/nachrichtenueberhartziv/behinderte-nur-noch-80-prozent-vom-hartz-iv-satz-3224.php

Antworten Zuletzt bearbeitet am 04.12.2010 10:05.

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Re: Buntenbach: Schwarzes Jahr für behinderte Menschen am Arbeitsmarkt

von phantadu am 04.12.2010 10:23

Unfassbar! Und dann gibts noch nicht mal eine Begründung. Dass ein behinderter Mensch mehr Kosten verursacht und in der Regel einen eher höheren Bedarf hat, das wird völlig ignoriert. Bekommen dann wenigstens die Angehörigen mehr Pflegegeld? So zum Ausgleich für die vielen Mühen und Einbußen im Arbeitsleben? Jetzt reichts wirklich! Wo ist die nächste Demo? Ach, für Behinderte gibts noch keine? Gut, dann findet die vom 31.12.10 bis zum 01.01.11 statt. Da werden wir alle auf die Straßen gehen und gegen diese Regierung aufmarschieren. Lasst es krachen! Und zwar Weltweit!!!

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