Das Manifest der Räuber - das Original

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Das Manifest der Räuber - das Original

von redaktion am 21.08.2010 18:44




Das Manifest der Räuber - das Original
von Frank Happel



Petra Pau hat recht mit ihrer Aussage, dass sich die Unterzeichner des Brennelementesteuermanifestes („Energiepolitischer Apell“) quasi einer "Selbstanzeige" unterzogen haben.

polis-forum für demokratie-Autor, Frank Happel, übersetzt hier die Schreibe und Denke der Atomlobby und deren Anhängerelite in verständliche Klarsprache - als :

Das Manifest der Räuber – das Original

Wir, die Unterzeichner, bekennen uns hiermit als überzeugte, aktive Atomlobbyisten.

Wir bekennen, dass wir alles dafür tun werden, die Bundesregierung der BRD dahin zu bewegen, dass sie unseren Forderungen, Vorstellungen zur weiteren Nutzung von Atomenergie und vor allem unserem Streben nach maximalem Profit aus den im Betrieb befindlichen, sowie den zurzeit nicht am Netz befindlichen Atommeilern, hiermit ausdrücklichen Nachdruck zu verleihen gedenken.

Wir setzen alles in unserer Macht befindliche dafür ein.

Wir fordern die Regierung und die Bevölkerung auf uns zu folgen.

Der demokratisch beschlossene Atomkonsens ist uns egal. Mehr! Es gilt, ihn zu überwinden. Mit allen Mitteln.

Die Brennelementesteuer ist sozialistische Gleichmacherei. Sie konterkariert den gesellschaftlichen Konsens unserer freien Marktwirtschaft. Wir fordern ihre Zurücknahme, bzw. Nichteinführung.

Die einseitigen Forderungen an die Atomindustrie nach Atommüllentsorgungskonzepten und der, auch finanziell zu tragenden, Umsetzung lehnen wir ab. Müll ist bekanntermaßen ein gesamtgesellschaftliches Problem und braucht diesbezügliche Lösungen und vor allem auch Finanzierungen.

Wir fordern die Regierung der Bundesrepublik Deutschland hiermit ultimativ auf diesbezügliche Gesetze zu erlassen. Unter strikter Umgehung irgendwelcher, störenden demokratischen Prozesse.

Unsere Forderungen sind alternativlos!"

Berlin, 21.08.2010


Die Liste der Unterzeichner:

Josef Ackermann, Vorstandschef der Deutschen Bank
Dietrich Austermann, CDU-Politiker, er war von 2005 bis 2008 Wirtschaftsminister in Schleswig-Holstein
Werner Bahlsen, Bahlsen
Paul Bauwens-Adenauer, Bauwens
Wulf Bernotat, BDI-Vizepräsident, war Eon-Vorstandsvorsitzender
Oliver Bierhoff, Manager der Fußball-Nationalmannschaft
Manfred Bissinger, Publizist
Herbert Bodner, BDI-Vizepräsident
Wolfgang Clement, Ministerpräsident und Bundeswirtschaftsminister a. D.
Eckhard Cordes, Metro-Vorstandsvorsitzender
Gerhard Cromme, ThyssenKrupp
Michael Fuchs, Unternehmer und stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Union im Bundestag
Ulrich Grillo, Grillo-Werke
Jürgen Großmann, BDI, RWE
Rüdiger Grube, Deutsche Bahn
Christopher W. Grünewald, Papierfabrik Gebr. Grünewald, BDI
Jürgen Hambrecht, BASF-Vorstandsvorsitzenden und BDI-Vizepräsident
Tuomo Hatakka, Vattenfall-Chef
Wolfgang Herrmann, TU München
Horst W. Hippler, KIT
Hans-Peter Keitel, BDI-Präsident
Arndt G. Kirchhoff, Kirchhoff Automotive, BDI
Kurt J. Lauk, Wirtschaftsrat der CDU
Ulrich Lehner, Henkel, BDI-Vizepräsident
Friedhelm Loh, Friedhelm Loh Group, BDI-Vizepräsident
Carsten Maschmeyer, MaschmeyerRürup
Friedrich Merz, Rechtsanwalt
Arend Oetker, BDI-Vizepräsident
Hartmut Ostrowski, Bertelsmann
Bernd Scheifele, HeidelbergCement
Otto Schily, Bundesinnenminister a.D. und Rechtsanwalt
Wolff Schmiegel, Ruhr-Universität Bochum
Ekkehard Schulz, ThyssenKrupp und BDI-Vizepräsident
Johannes Teyssen, Eon
Rainer Thieme, Salzgitter
Jürgen Thumann, BusinessEurope, Ex-Präsident und heutiger Vizepräsident des BDI
Michael Vassiliadis, IG BCE
Hans-Peter Villis, Vorstandschef von EnBW
Gerhard Weber, Gerry Weber International
Werner Wenning, Bayer
Matthias Wissmann, VDA, BDI-Vizepräsident

Antworten Zuletzt bearbeitet am 26.08.2010 14:42.

polis
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Re: Das Manifest der Räuber - das Original

von polis am 22.08.2010 07:53

Liebe LeserInnen,

als ich das "Manifest" gestern Abend (21.08.) hier einstellte und auch über facebook verlinkte, gab es sehr schnell diverse Reaktionen. Es scheint, als wurde der Text, insbesondere das Manifest, von einigen für "bare Münze" genommen. Daraufhin habe ich nun den Introtext modifiziert und denke, dass ein solcher "Irrtum" nun nicht mehr möglich ist.

Wichtig ist mir allerdings, dass die von mir getroffene, erkennbare Aussage des Textes, bzgl. der unerhörten Frechheit, der antidemokratischen Grundhaltung und der arroganten Überhöhung der Verantwortlichen und(!!) der Unterzeichner in meinen Augen eine Riesenschweinerei ist, genauso weiterhin besteht und deutlich bleibt.
Das "Manifest" ist eine, auch mit Wut im Bauch geschriebene, Reaktion auf den "Energiepolitischer Appell" der deutschen Atomkaste.
Es würde mir gefallen, wenn sich die Kritik daran verstärkt und die Aktion der Herren (Petra Pau wies auch richtigerweise darauf hin: reine Herrenrunde) weitere "verdiente" Reaktionen bekommt.

Mit besten Grüßen aus Berlin
Frank Happel

Antworten Zuletzt bearbeitet am 22.08.2010 08:58.

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