Soziale Schieflage weltweit bekämpfen

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polis
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Soziale Schieflage weltweit bekämpfen

von polis am 07.10.2010 21:15




Michael Sommer: Soziale Schieflage weltweit bekämpfen


Sommer

Zum Welttag für menschenwürdige Arbeit am 7. Oktober erklärte der DGB-Vorsitzende und Präsident des Internationalen Gewerkschaftsbundes Michael Sommer:

Angesichts von weltweit 34 Millionen Menschen, die seit Beginn der Krise ihre Arbeit verloren haben und 64 Millionen Menschen in Armut wird deutlich, dass sich die Welt in einer sozialen Schieflage befindet, die wieder in Ordnung gebracht werden muss.

Die Kosten der Finanz- und Wirtschaftskrise werden einseitig auf den Schultern der kleinen Leute abgeladen. Restriktive Sparprogramme, Kürzungen der Sozialleistungen, Einschnitte in öffentliche Daseinsvorsorge und in Bildungssysteme verschlechtern die Lebens- und Arbeitsbedingungen weltweit. Für die Überwindung der Krise und die Beendigung der Armut brauchen wir aber ein nachhaltiges, gesundes Wachstum, gute Arbeit und menschenwürdige Arbeitsplätze. Wir wehren uns gegen ungerechte Sparpolitik und den Ausbau prekärer Beschäftigung.

Auch in Deutschland nehmen prekäre Beschäftigung und Leiharbeit statt guter Arbeit mit anständiger Bezahlung in einem erschreckenden Maße zu. Sehenden Auges nimmt die Bundesregierung in Kauf, dass Leiharbeit und Niedriglöhne unsere soziale Ordnung beschädigen, Tarifverträge aushöhlen und die gesamte Arbeitnehmerschaft durch Lohndruck nach unten bedroht wird.

Wir fordern die Bundesregierung auf, den Missbrauch von Leiharbeit ernsthaft zu bekämpfen – der vorliegende Gesetzentwurf reicht hierzu nicht aus. Für mehr Gerechtigkeit in unserem Land brauchen wir vor allem in der Leiharbeit gleichen Lohn für gleiche Arbeit. Auch zeigt uns der Blick nach Europa und in die Welt, dass Mindestlöhne ein wichtiges Mittel sind, um Lohndumping zu verhindern.

Zwei Jahre nach der Lehman-Pleite muss die Finanzbranche endlich zur Verantwortung gezogen werden. Der Finanzsektor muss den verursachten Schaden bezahlen und endlich wieder der Realwirtschaft dienen. Dafür müssen die Finanzmärkte strikt reguliert werden – ein ‚weiter so’ des ungebändigten Raubtierkapitalismus können und dürfen wir uns nicht leisten.

Wir werden uns am Welttag für menschenwürdige Arbeit und in den nächsten Wochen und Monaten in vielen Aktionen für einen Kurswechsel in der Sozial-, Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik stark machen.“

Antworten Zuletzt bearbeitet am 07.10.2010 21:16.

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