In vergleichbaren Fällen wie der Guttenberg-Arbeit wurde der Doktorgrad entzogen

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In vergleichbaren Fällen wie der Guttenberg-Arbeit wurde der Doktorgrad entzogen

von polis am 16.02.2011 14:56




Jurist und Plagiats-Experte Hanschmann: In vergleichbaren Fällen wie der Guttenberg-Arbeit wurde der Doktorgrad entzogen

Leipzig/Berlin (rdp/ots) - Der juristische Plagiats-Experte und frühere Mitarbeiter beim Bundesverfassungsgericht, Dr. Felix Hanschmann, hält die Vorwürfe gegenüber der Promotionsarbeit von Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) für sehr gravierend. Der Jurist, der sich ausgiebig mit der Guttenbergschen 475-seitigen Dissertation beschäftigt hat, sagte gegenüber der "Leipziger Volkszeitung" (Donnerstag-Ausgabe): "Es gibt vergleichbare Fälle, die von den Verwaltungsgerichten entschieden worden sind, und die sind fast durchgängig mit der Entziehung des Doktorgrades ausgegangen."

Man könne natürlich, vor allem bei einer Arbeit von 475 Seiten, wie sie die Promotionsschrift von Herrn zu Guttenberg umfasse, "aus Unachtsamkeit Zitate vergessen", sagte Hanschmann. "Die Plagiate erstrecken sich aber in diesem Fall teilweise über mehrere Seiten, finden sich an verschiedenen Stellen der Arbeit und betreffen mehrere Fremdautoren. In mindestens drei Fällen sind die Quellen nicht einmal im Literaturverzeichnis der Arbeit aufgeführt."

Hanschmann sagte, "es gibt Rechtsprechung der Verwaltungsgerichte, die in vergleichbaren Fällen Vorsatz annehmen". Mit Blick auf die Folgen für das Ansehen zu Guttenbergs meinte der Jurist und Plagiats-Experte Hanschmann in dem Interview: "Wäre Herr zu Guttenberg ein Wissenschaftler, würde diese Sache ausreichen, um seinen Ruf in der wissenschaftlichen Gemeinschaft ganz erheblich zu beschädigen."

Antworten Zuletzt bearbeitet am 16.02.2011 14:57.

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