Atom von gestern

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polis
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Atom von gestern

von polis am 02.10.2009 09:55


Atomkraftwerk Grabenrheinfeld

süddeutsche.de

Atom von gestern


Die neue Koalition setzt auf eine überholte Technologie, was ein großer Fehler ist. Denn die neue Atomdebatte bremst den chancenreichen Wandel bei der Energieversorgung.

Ein Wort hat derzeit Konjunktur in der Hauptstadt: Aufbruch. Bundeskanzlerin Angela Merkel und FDP-Chef Guido Westerwelle nutzten es gerne im Wahlkampf. Es steht für die Gegenwart und mehr noch für die Zukunft, für Bewegung und Wandel.

Aufbruch: Das wollen die Wähler in schweren Zeiten hören. Doch ausgerechnet bei einem der wichtigsten Zukunftsthemen haben sich die neuen Regierungsparteien Stillstand verordnet. In der Energie- und Klimapolitik halten Union und FDP an einer Technik von gestern fest: der Kernkraft. Sie wollen den Ausstieg aus dem Ausstieg.

Merkel, Westerwelle und ihre Getreuen folgen dabei bereitwillig den Argumenten der Energieindustrie. Die Konzerne versichern, mit längeren Laufzeiten ließen sich Milliarden verdienen, von denen sie wiederum einen Teil in die Entwicklung anderer Energiequellen stecken könnten.

Streit nur um die Modalitäten

Und so wird gar nicht erst um das Für und Wider der Kernenergie gestritten, sondern nur um die Modalitäten des Wiedereinstiegs - also nicht um das Ob, sondern nur um das Wie, Wann und Wieviel. Spitzenmanager der Energiebranche lassen sich bereits strahlend als die echten Wahlsieger feiern. Denn eigentlich ringen die Parteien nur noch darum, welche Meiler für eine Laufzeitverlängerung in Frage kommen.

Dabei spricht mehr denn je gegen die Renaissance der Kernenergie: ethisch, technisch und wirtschaftlich. Zu viel Atomkraft steht vor allem dem Ausbau erneuerbarer Energien im Weg.

Seit klar ist, dass Ökoenergie viel mehr leisten kann, als gedacht, wächst in deutschen Stromnetzen ein ernster Konflikt heran. Sonne, Wind und Wasser liefern bereits 15 Prozent des deutschen Stroms- doppelt so viel wie vor zehn Jahren. Mit dem technischen Fortschritt grüner Branchen wird sich ihr Ausbau beschleunigen.

(Mehr)

Antworten Zuletzt bearbeitet am 02.10.2009 11:14.

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